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piątek, 16 maja 2008

Tłumaczenie Historii Sprawiedliwej - j. niemiecki

„Sie mochte sie ganz einfach nicht...”

Vor dem Krieg arbeitete Helena Majewska als Beamtin. Im Jahr 1932 heiratete sie Edmund Majewski, der als Straßenbahnführer zu einer gehobenen Arbeiterschaft gehörte. Dank seines guten Lohns konnte sie ihre Arbeit niederlegen und sich den Tätigkeiten im Haushalt widmen. Kurz darauf kam ihre erste Tochter Hania zur Welt. Leider erkrankte sie an einer Blinddarmentzündung und verstarb, nach dem ihr von einem wenig fachkundigen Arzt irrtümlich Abführmittel verordnet worden war.
Erstaunlich ist, dass Helena Majewska bis zu dieser Zeit ein negatives Verhältnis zu Juden hatte. Sie war keine ausgesprochene Antisemitin, aber sie mochte Juden einfach nicht.

„Es war besser, von nichts zu wissen.”

Die Eheleute Majewski wohnten in der Obozowa-Strasse 81/36 in Warschau. Dies war ein verhältnismäßig sicherer Ort. Nachbar und Anwohner, die Ada auf Fluren sahen, erahnten sicher die Umstände ihrer Herkunft, aber niemand fragte danach. Es war das beste, einfach nichts darüber zu wissen.
Kurz nach dem Krieg zog die Familie von dort weg. Im Haus der Obozowa-Straße gibt es niemanden mehr, der sich an sie erinnern würde.




„Die ganze Familie hätte zum Tode verurteilt werden können.”

Außer ihrer Tochter Hania hatte Frau Majewska noch zwei Söhne. Im Jahr 1941 wurde Bohdan geboren und dreieinhalb Jahre später Andrzej. Durch den Krieg verlor sie jedoch ihren Mann, er wurde von den Deutschen in ein Arbeitslager nach
Groß-Rosen verschleppt, was sich tief in das Gedächtnis des noch sehr jungen Bohdans einprägte. Er erinnert sich daran, dass, als die Deutschen allen Männern befahlen ihre Häuser zu verlassen, er seinem Vater hinterher rannte. Einer der Soldaten schlug ihm mit seinem Gewehrkolben auf den Kopf. Es war das letzte Mal, dass er seinen Vater sah.
Ada wurde nach ihrer Flucht aus dem Getto im Heim der Familie Majewski aufgenommen. Sie war damals 12 Jahre alt und gab sich als Cousine und Kindermädchen des kleinen Bohdans aus. Mit der Aufnahme einer Jüdin in ihr Haus, ging Frau Majewska ein großes Risiko ein. Ihre ganze Familie hätte zum Tode verurteilt werden können. Die stark angespannte Lage ertrug ihr Mann nur schwer. In Sorge um seine Familie, war er am Anfang gegen die Aufnahme Adas. Nach einiger Zeit gelang es Ada jedoch arische Papiere zu bekommen, mit denen sie sich nun Krysia nannte. Von nun an fühlten sich alle etwas sicherer. Ada (Krysia?) blieb in der Familie, bis sie von den Deutschen zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert wurde.



„Gerechte unter den Völkern.”

Das erste Treffen zwischen Frau Majewska und Ada war kurz nach Adas Rückkehr aus Deutschland im Jahr 1948 bzw. 1949. Nach dem Krieg waren Helena Majewska und ihre Kinder Adas am nahestehendsten Personen, denn durch den Krieg verlor sie ihre ganze Familie. Nach nur kurzer Zeit ging Ada nach Lodz, ihrer Heimatstadt und dort traf sie auch ihren zukünftigen Mann Samuel Willenberg. Sie heirateten im Jahr 1952 und reisten zusammen nach Israel aus. Frau Majewska zog nach dem Krieg nach Tiegenhof (Nowy Dwór Gdański) und eröffnete dort eine Konditorei. Später jedoch kehrte sie wieder nach Warschau zurück, wo sie dank einiger Parteifreunde ihres Mannes eine Anstellung als Köchin beim Zentralkomitee der PZPR (der Vereinigten Polnische Arbeiterpartei) erhielt. 1956 plante sie auf Einladung von Ada eine Reise nach Israel, um dort ein Olivenbäumchen in der Gedenkstätte Yad Vashem zu pflanzen. Noch einen Tag vor ihrer Abreise entzog man ihr allerdings das Visum. Frau Majewska und Ada sahen sich erst am Anfang der 60iger Jahre in Bulgarien wieder. Das Olivenbäumchen pflanzte im Namen von Frau Majewska erst viel später ihr Sohn Andrzej.
Ada Willenberg beantrage die Annahme ihrer Gerechten bei der Gedankestätte Yad Vashem. Frau Majewska wurde am 26.07.1982 die Medaille und Ehrenauszeichnung einer „Gerechten unter den Völkern“ verliehen.
Helena Majewska verstarb am 10.Juni 1985. Ada hält weiterhin den Kontakt zur Familie der Majewskis aufrecht. Jährlich besucht sie im Mai Polen, ihren eigenen Kindern hat sie die polnische Sprache sprechen gelernt.
Indem Helena Majewska das Leben eines kleinen jüdischen Mädchens schützte, hat sie bedeutend mehr Existenzen retten können

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